Bozena

Seit wann praktizierst Du Yoga, wie kamst Du dazu, was war der Auslöser?

Ich hatte, wie viele Leute, arbeits- und fehlstellungsbedingte Rückenprobleme und wollte mich bewegen. Ich versuchte es daher mit Joggen und Training in Fitnessstudios, aber das war mir zu langweilig. Dann probierte ich Bikram Yoga aus – bis mir eine der Lehrerinnen sagte: „Geh doch in Ashtanga, das ist was für Dich.“ Und so war’s auch!

Warum übst Du Ashtanga Vinyasa Yoga, warum Mysore?

Als ich 2005 mit Ashtanga begann, ging ich zunächst in die geführten Stunden, und obwohl ich zwei Jahre Bikram geübt hatte, kam ich drauf: Ich kann nichts! Aber ich blieb dran und wechselte irgendwann zu Mysore.

Mysore ist für mich das richtige Setting, denn im Unterschied zu geführten Klassen kann ich da in meinem eigenen Tempo und Rhythmus üben. Wenn man Yoga macht, sollte man in sich hineinhören, auf seinen Körper, sein Befinden hören. Heute kann ich mehr machen, morgen weniger, ich passe meine Yogapraxis entsprechend an – auch das ist  eine Übung! Nach  einer Knieoperation bin ich relativ schnell wieder auf der Matte gestanden und habe meine Praxis mit Hilfe des Lehrers, der Lehrerin vorsichtig und aufbauend fortgesetzt.

Was „bringt“ Dir Yoga? Hat die Yogapraxis etwas in Deinem Leben verändert (körperlich, geistig, emotional, beruflich, einstellungsmäßig …), was?

Yoga macht mich einfach glücklich. Ich gehe gerne in die Yogawerkstatt, ich mag die gemeinsam aufgebaute Energie dort. Wie jemand einmal sagte: Man geht nach dem Üben auf die Straße, und alles ist auf einmal viel schöner. Die Welt geht nicht unter – zumindest nicht sofort!

Durch Yoga habe ich eine ganz andere Einstellung zu allem bekommen, ich bin glücklicher, ruhiger, gebe mich mit weniger zufrieden … Ich bleibe mehr im Moment, versuche, gelassener zu sein. Ich gehe fokussierter an Probleme heran. Vieles stellt sich als weniger wichtig heraus, als man denkt.

Im Grunde hat Yoga mein Leben völlig umgekrempelt: Ich habe aufgehört, Alkohol zu trinken und Fleisch zu essen, gehe früh zu Bett, gehe weniger aus – aber es geht mir nichts ab, im Gegenteil, ich bin zufrieden damit. Ich bin jetzt bereits zweifache Großmutter, arbeite noch, habe dementsprechend wenig Zeit – aber auf Yoga will ich auf keinen Fall verzichten!

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