Dagmar

Seit wann praktizierst Du Yoga, wie kamst Du dazu, was war der Auslöser?

Ich praktiziere Yoga seit ca. 12 Jahren. Der Auslöser war, dass durch berufliche und private Herausforderungen das Gefühl, selber auf der Strecke zu bleiben, mich zu verlieren und nicht mehr zu spüren, immer größer wurde. Von Yoga hatte ich schon viel gehört und ungefähr 2004 habe ich meine erste Stunde, einen Hatha Grundkurs, besucht. Erst einmal vorrangig mit dem Fitness-Gedanken und erst in zweiter Linie aus spirituellen Motiven. Nach einiger Zeit der Suche und  Fehlversuchen bin ich im Ashtanga Grundkurs gelandet, erst 1x die Woche, dann immer häufiger – ich war sozusagen angefixt.

Warum übst Du Ashtanga Vinyasa Yoga, warum Mysore?

Ich habe verschiedene Yoga-Arten ausprobiert, aber die Struktur im Ashtanga, die Dynamik in den Asanas und die Harmonisierung von Atmung und Bewegung haben mich fasziniert. Um Mysore habe ich lange einen Bogen gemacht. Zu groß war die Angst, dass ich als Einzige nicht im Stande sein werde, mir die Abfolge auch nur ansatzweise zu merken. Es hat ca. 2 Jahre und viel Motivation meines Lehrers benötigt, es doch zu versuchen. Im Jahr 2008 war ich dann auf einer Yogareise, wo es gar nichts anderes als Mysore gab – und da hat es dann Klick gemacht. Heute liebe ich es, in meinem eigenen Tempo zu praktizieren.

Was motiviert Dich, beim Yoga „dranzubleiben“?

Yoga ist mein Anker und mein safe place, es erdet mich. Ohne die regelmäßige Praxis hätte ich viele Herausforderungen nicht gemeistert. Es bereichert mein Leben auch in sozialer Hinsicht. Alleine zu üben ist sicher gut, aber die Energie in einer Yogaklasse, wo Stille herrscht, die Energie fließt, hat noch einmal eine andere Qualität. Hier lade ich meine Batterien auf.

Was „bringt“ Dir Yoga? Hat die Yogapraxis etwas in Deinem Leben verändert (körperlich, geistig, emotional, beruflich, einstellungsmäßig …), was?

Die regelmäßige Praxis hat  viel verändert. Natürlich tut es  dem Geist gut, wenn der Körper fit ist, aber die größte Veränderung spüre ich im Umgang mit mir, meinen Mitmenschen und meiner Umwelt. Ich bin offener, nehme mehr wahr und sehe zuerst einmal das Gute in einer Person oder einer Sache bzw. Situation. Ich kann besser mit Situationen, die mir früher z.B. Angst oder Stress gemacht haben, umgehen, indem ich sie so annehme, wie sie  sind. Das reicht von der Warteschlange an der Kassa bis zu einem mulmigen Gefühl beim Fliegen. Meist gelingt das gut und wenn‘s einmal nicht so funktioniert, weiß ich, dass das eben auch ein Zustand ist, der sich in dem Moment nicht ändern lässt. Beruflich war ich immer auf der Überholspur, Erfolg und Anerkennung waren mir sehr wichtig, eine steile Karriere zu machen hat mich zufrieden gemacht. Irgendwann hat das aber nicht mehr gepasst, die Geschäftswelt verändert sich, aber auch ich habe mich verändert und möchte nicht mehr Karriere um jeden Preis machen. Die Anforderungen würden sich mit meiner jetzigen Selbst- und Sicht auf meine Umwelt und Mitmenschen nicht mehr vereinbaren lassen.

Dein Beruf?

Ich arbeite in einem großen Pharmaunternehmen in einer Managementposition.

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