Es heißt der Buddha hat folgende Geschichte erzählt um zu verdeutlichen, dass es nicht nur eine gültige Herangehensweise für einen (spirituellen) Weg gibt.
Ein König ließ alle Menschen aus einem Dorf kommen, die von Geburt an blind sind und führte sie zu einem Elefanten. Dann ließ er jeden einen Teil des Elefanten anfassen. Einer fühlte das Bein, ein anderer den Bauch, ein anderer den Rüssel und wieder ein anderer ein Ohr. Anschließend ließ er sie beschreiben was ein Elefant ist. Natürlich widersprachen sie sich, weil jeder etwas anderes gefühlt hat, und sie begannen miteinander zu streiten.
Mit der Geschichte wollte der Buddha darauf hinweisen, dass der Weg (Dharma) nicht auf eine gültige Behauptung reduzieren werden kann. Es geht nicht um richtig oder falsch. Es geht um den ganzen Elefanten.
Für das Ausführen von Yogastellungen gibt es auch eine Vielzahl von Methoden und selbst innerhalb des gleichen Yogastils in der gleichen Yogaschule unterscheidet sich die Art, wie das Üben erfahren wird:
Ein Yogaraum. Yogastellungen werden geübt und von außen sieht es so aus, als würden sich alle durch die gleichen Stellungen hindurch bewegen. Doch es passiert viel mehr, als man von außen sehen kann.
Eine Schülerin ist konzentriert auf eine exakte Körperhaltung, ein Schüler ist ganz vertieft ins Spüren seiner Atmung und Körperspannung, ein anderer denkt über den bevorstehenden Arbeitsbeginn nach und wieder eine andere spürt ihre Angst vor einer bevorstehenden Übung und richtet die Aufmerksamkeit auf ihr Vertrauen. Wir kennen alle diese unterschiedlichen Blickwinkel während des Übens und jede hat ihre Berechtigung und sollte wahrgenommen werden. Keine davon ist die einzig Wahre, ob wir nun den Fokus auf den Körper, den Geist, die Emotionen oder den Prozess richten, jeder Blickwinkel ist Teil des Ganzen.