Was ist das Valsalva Manöver und was hat es mit Pranayama zu tun?

von Sascha Delberg

Beim Valsalva Manöver versuchen wir mit zugehaltener Nase und Mund auszuatmen. Wir wenden es zum Druckausgleich im Mittelohr an, wenn zB. im Flugzeug die Ohren belegt sind. Dabei drücken wir die Luft in unseren Atemwegen ein paar Sekunden gegen die Anspannung im Körper und provozieren damit einen erhöhten Luftdruck und eben diesen Druckausgleich.

Das ist ein forciertes Manöver, wobei der Druck nach aussen gerichtet ist, um den Effekt des Druckausgleiches zu erzielen.
In Pranayamaübungen spielt der Druck ebenfalls eine große Rolle, jedoch ist er subtiler und nach innengerichtet. Wir verwenden dafür die Techniken der Bandhas.

Wenn wir nun am Ende einer Einatmung eine Atempause (Kumbhaka) anwenden, und den Bandhas keine Beachtung schenken, dann wird die nächste Ausatmung mit hoher Wahrscheinlichkeit gepresst entweichen, schnell und kurz als würden wir beim Valsalva Manöver die Nase zum Ausatmen öffnen.

Stattdessen wollen wir durch das nach innen gerichtete Halten der Bandhas (Beckenboden und Unterbauch), die Ausatmung langsam und gleichmäßig ausströmen lassen. Das erfordert viel Übung und Geduld und vor allem eine Aufmerksamkeit, die uns stets an die nötige Körperspannung für die Bandhas erinnert.

Ein kleiner Trick, bei dem die Ausatmung nicht gepresst entweicht ist vor der Ausatmung ein klein wenig Luft zusätzlich einzuatmen. Dabei richtet sich der Druck automatisch wieder nach innen, um mehr Luft aufzunehmen und danach entweicht die Ausatmung langsam und fein und wir können ein nicht beabsichtigtes Valsalva Manöver verhindern.

Dies und mehr könnt ihr bei meinen Workshops im Februar 22 erfahren.
Pranayama Workshop für EinsteigerInnen und Pranayama Workshop für AnwenderInnen.