Yoga Retreat Destination: DU

In Kürze ausgedrückt ist ein Retreat ein Rückzug aus dem Alltag, ein Druck auf den Pauseknopf in deinem Tagesablauf. Damit ist kein klassischer Urlaub mit Strand, Sport und Wellness gemeint, sondern eine Zeit, um dich einem bestimmten Thema oder einer Praxis zu widmen mit dem Ziel, Ruhe zu finden oder dich persönlich, geistig oder spirituell weiterzuentwickeln. Ursprünglich waren damit längere Meditations-Retreats in stiller Abgeschiedenheit gemeint.
Ruhe und Abgeschiedenheit vom Alltag sind dabei immer noch essentiell, denn sie halten unseren Geist und Verstand von weiteren Alltagsimpulsen ab, damit wir das betrachten können, was bereits in uns ist. Oft wird ein Retreat aufgesucht, wenn eine große Veränderung in unserem Leben bevorsteht oder wir an einem Punkt angekommen sind, wo wir Klarheit für eine neue Wegrichtung brauchen.
Wir verlassen für ein paar Tage das Alltags-Leben, in dem wir Konsumenten oder Dienstleister sind und machen für uns selbst eine Standortbestimmung. Die Natur ist dabei besonders wichtig, denn sie ist die Referenz zu einem Zustand der Balance und an ihr spüren wir am stärksten, ob wir im Einklang sind oder nicht.
Ich erinnere mich an meine Meditations-Retreats als Teilnehmer, die ich als Vertiefung meiner Praxis genutzt habe, und die große Meilensteine in meinem Leben sind. Sie haben mich in meinem Weg bestärkt, meinen Geist geklärt und mir große Erkenntnismomente beschert. Der Ausstieg aus dem Alltag war dabei nicht immer leicht, vor allem, wenn das Retreat mehrere Wochen gedauert hat. Die Abnabelung vom Alltag war jedoch essentiell, um mich auf das Retreat einzulassen und den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen.
Ein Element, das mir besonders wichtig war, war die Gemeinschaft der Übenden. Obwohl bei Meditations-Retreats nicht miteinander gesprochen wird, war die Unterstützung durch die anderen TeilnehmerInnen enorm. Du fühlst dich nicht alleine auf deinem Weg bzw. in deinem Drama, bist mit allen verbunden und kannst dein Herz für alles Leben in einer mitfühlenden Art öffnen.
Heute biete ich selbst Retreats gemeinsam mit meiner Frau Romana an. Wir halten sie in unserem zu Hause, dem Weltenhof im Südburgenland ab. Für die Dauer des Retreats öffnen wir unser Heim und empfangen die TeilnehmerInnen wie ein Teil unserer Familie. Wir praktizieren Yoga & Achtsamkeit, Pranayama, Waldzeit und vor allem Kreiskultur, das heißt, wir leben als Gemeinschaft und Teilen unsere Erfahrungen in Redekreisen miteinander.
Die Retreats bei uns sind übers Jahr verteilt und thematisch mit den Jahreszeiten verknüpft, wobei die Praxis der Dankbarkeit für die Elemente stets mit einfließt.
Im Anbau von Nahrungsmittel sind wir noch ungeübt, doch wollten wir in Zukunft unsere Retreats zu mindest teilweise selbst versorgen.
An der modernen Retreat-Kultur finde ich schade, dass sie vom Tourismus gehijackt wird und zu einem Hotel-Wellness-Schlemmer-Wahnsinn verkommt. Für mich ist das das Gegenteil des Retreat-Gedanken. Die einzige Reisedestination sollte lauten: zu dir selbst.
Ich schätze mich besonders glücklich, an einem Ort zu Leben, der mich reich beschenk, wo ich meinen Lebensweg leben und ihn mit Weggefährten teilen kann, und das in Österreich mitten in der Natur.
Sascha und Romana Delberg leiten gemeinsam die Yogawerkstatt in Wien und bieten im südburgenländischen Welten auf ihrem Weltenhof Retreats für maximal 10 TeilnehmerInnen an.