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Sascha Delberg
Administrator

2. Abend Yogawerkstatt Meditation/Zen April 2020

1. Begruessung: – Doris schaut jede Person einzeln an
2. Fragen aus dem Forum aufnehmen:
– Versuch, bei der Meditation/im Zazen den Ton nicht stumm zu schalten (nur eine Person bis jetzt moechte es lieber wieder stumm, koennte ihr audio allerdings selbst ausstellen)
– es gibt eine Meditations App, einen Gong (verschiedene Intervalle) , die ihr kostenlos herunterladen koennt: Insight Timer von google
– versucht still/bewegungslos zu sitzen; nicht steif (Atmung bewegt Koerper ja ohnehin). Gebt Impulsen wie Kitzeln, Jucken, sich „Umsetzen wollen“ nicht nach, sondern schaut auf euren Geist, was da vor sich geht, es mag Antwort auftauchen warum wir unruhig sind.Erst wenn eine ernsthafte Verletzung passieren koennte, bewegt euch.
– am Ende und Beginn einer Meditationseinheit: dehnen und strecken, langsam in Position begeben und langsam herauskommen
– unsere Meditationshaltung, die Zazen Haltung, das aufrecht sitzen (sich nicht vor und zuruecklehnen), nennen wir auch „in der Mitte“ sein, jenseits von Gier und Hass; neutral sein; 3. Weg: nicht abhaengig sein von Gier und Hass. dort in der Mitte sind wir „egolos“.
3. Impulsreferat zu „Wollen, Wuenschen, Gier, Sehnsuechte, Begehren , Lust, Vorlieben haben“

„Begehren“ ist im Buddhismus eines der 3 Gifte (zusammen mit „Hass“ und „Ignoranz“) . Im innersten Kreis des „Rad des Lebens“ seht ihr die 3 Gifte als 3 Tiere dargestellt: sich jagend und gegenseitig beissend: Schlange, Wildschwein, Hahn, sie treiben unser Alltags-Rad an, unser Hin-und Her zwischen a)etwas wollen b)etwas ablehnen oder gar hassen und c)Unwissenheit. Man koennte auch so darauf schauen, dass es nur 1 Gift gibt: Unwissenheit, Ignoranz, Illusion, Verblendung; das heisst: wir wissen nicht wirklich wer/was wir sind, wir empfinden uns als getrennt.
Im Buddhismus wird das Begehren als ein hauptsaechlicher Verursacher von Leiden angesehen. Es ist eine Station im „Rad des Lebens, im Kreislauf unseres Lebens“ (Abb.)Deswegen uebten und ueben sich viele Moenche und Nonnen in Entsagung. Entsagung ist- in dieser Definition wie ich sie gebrauche- nicht Nicht-Begehren. Nicht-Begehren ist umfassender, es wuerde Begehren mit einschliessen. Nicht-Begehren ist das nicht-abhaengig- sein von Begehren und das nicht -ablehnen von Entsagung. Das NICHT im Zen ist oft das Einschliessende/Grosse, nicht das ausschliessende (wie Entsagung).
anderes Beispiel, mit Gegensaetzen zu arbeiten und den Unterschied zu verstehen: Krieg-Frieden. Ist Frieden nur das Gegenteil von Krieg? Waere Frieden nur die Abwesenheit von Krieg, dann koennte man weiterschlafen und persoenlche Kleinkriege weiterverfolgen/Ellenbogengesellschaft. Ist Frieden nicht mehr als die blosse Abwesenheit von Krieg? Wenn wir an Frieden denken, schwebt uns etwas bluehendes, lebendiges, kreatives vor; wir denken an Moeglichkeiten und Weiterentwicklung. Das ist doch mehr als die blosse Abwesenheit von Krieg, oder?
Wir sind in einer Kultur von entweder-oder. Entweder Krieg oder Frieden. Du oder ich. Es gibt aber andere Wege wie das „Sowohl als auch“ (oestliche Kultur) oder der eben beschriebene Weg , den wir auch im Zen gehen, das „ueber Meinungen-Hinausgehen“, das Nicht-Wissen.
So scheint das WOLLEN/die Gier in der Gesellschaft ein Problem zu sein. Wir erleben uns staendig dabei etwas zu wollen und koennten reagieren, in dem wir es abstellen wollen. Und manchmal macht es Sinn z.B. bei starken Abhaengigkeiten/Suechten oder als Uebung fuer eine kuerzere Dauer (Diaeten, Fasten, Training…). Auf dem spirituellen Weg, den ich hier vorschlage, halten wir die 2 Extreme (Gier und Entsagung) an einer langen Leine. Wir studieren/untersuche/befragen uns; freundlich; ohne abzuurteilen; noch nicht wissend, was die Antwort ist. Nicht die Gier/das Wollen ist das Problem, sondern das Anhaften am Wollen.
„Wollen“ hat sehr wohl positives: „Wollen“ ist eine Energie und es liegt an uns ihr eine Richtung zu geben statt von ihr bestimmt/verfuehrt zu werden. Wollen schafft viel Gutes , Schoenes, Heilendes. Wir wollen wahrscheinlich das eine , das uns ruft: Erkenntnis, Verstehen, Verbundenheit fuehlen, heil sein….und decken das zu mit dem Erfuellen aeusserer Wuensche (Konsum, Bildung, Sexualitaet) und wundern uns- etwas hilflos- wieso diese auesseren Wuensche nicht lange Erfuellung geben, nicht zu halten scheinen was sie versprechen, und neue Wuensche tauchen auf. Dies koennten wir als Hamsterrad bezeichnen, wie die 3 Gifte dargestellt sind in der Abbildung des „Rad des Lebens“. (Bild)
Geschichte von „Nasruddin und die Pfefferkoerner“: das Suesse dort Suchen, wo es nicht ist. Sehr wohl aber Suesse beim Suchen empfinden; auch die Suesse des uns Bekannten/Vertrauten geniessen. Die Suesse der Hoffnung auf Erfuellung? (in KLeingruppen gehen; in Grossgruppe zusammentragen)
4. Abschluss Thema Resilienz: Erwaehnen, dass das WIR eine starke Immunsystem Hilfe ist.
5. 2 Minuten in Stille sitzen
https://www.pinterest.at/pin/525302744016471666/ = Gesamtansicht „Rad des Lebens“
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= innerer Kreis vom „Rad des Lebens“= die 3 Gifte

  • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahren von doris harder.